Hawker Typhoon 1b
Ursprünglich
wurde der Typhoon 1937 zur Erfüllung einer
Luftfahrtministerium-Spezifikation für einen starken Kampfjäger
geplant. Hawker sah in ihm den Nachfolger des Hurricane-Jägers, der
damals an die RAF geliefert wurde. Der neue Jäger sollte sich die
seinerzeit entwickelten, stärkeren Motoren und Kanonen mit schwerem
Kaliber zu Nutze machen. Es gab zwei gleichlaufende Entwicklungen, d.h.
den erfolglosen Tornado mit Vulture-Motor von Rolls-Royce und den
Typhoon mit Sabre-Motor von Napier. Letzterer wurde schon produziert,
obwohl weder das Flugwerk noch der Motor zufriedenstellend entwickelt
worden waren. Dies wurde aber 1942 vorangetrieben, weil der
hervorragende Focke Wulf Fw 190 auf dem Schauplatz erschienen war.
Dieser neue Jäger der Luftwaffe war leistungsfähiger als jeder RAF-Jäger.
Der Typhoon hatte sich als katastrophal in dieser Rolle erwiesen und
wurde 1942 fast rückgängig gemacht, nachdem die meisten der 142
gelieferten Maschinen gravierende Unfälle erlitten hatten ohne jemals
viel vom Kampf zu sehen. Motorbrände, Kohlenmonoxidgase im Cockpit,
Probleme mit den Gewehren und besonders ernsthafte Ausfälle im hinteren
Rumpfgerippe trugen alle zur Katastrophe bei. Obwohl das letzte Problem
durch die Montage von mehreren Laschenversteifungen an diesem Gerippe
gelöst wurde, war der brandanfällige Sabre-Motor fast sein ganzes
Leben lang temperamentvoll.
D-Day flight
Der
Typhoon flog aber großartig weiter unten und wurde spielend mit den
tieffliegenden, lästigen Angriffen der deutschen Jäger und auch der Fw
190 fertig. Nach eingehenden versuchen entschied man, die Fähigkeiten
dieses Fliegers beim Nahbeistand einzusetzen. Ab 1943 verursachten die
Kanonen, Bomben oder Raketen der „Tieffies“ gewaltigen Schaden unter
der Küstenschifffahrt und an den Zielen in Frankreich und in anderen
besetzten Gebieten Europas. Nach der Invasion der Alliierten in der
Normandie im Juni 1944 wurden diese schwer bewaffneten Maschinen sehr
gefürchtet, weil sie verheerende Auswirkungen auf die deutschen Panzer
im Rückzug hatten. Über 3000 Typhoons wurden geliefert und von 26 Verbänden
geflogen. Spätere Versionen hatten Vierblatt-Propeller und Tempest-Höhenflossen.
Der Typhoon wurde von einem 2260 PS Napier Sabre IIC-Motor angetrieben
und hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 659 km/h am Meeresspiegel.
Bewaffnung: vier 20mm Hispano-Kanonen in den Tragflächen; bis zu zwei 450 kg Bomben oder acht 27 kg Raketengeschosse. Spannweite 12.67m; Länge 9.73m; Höhe 4.67m |