Westland Whirlwind Mk I
Der
Westland Whirlwind wurde nach der 1935er Spezifikation F37/35 für
einen einsitzigen Tag- und Nachtjäger gebaut. Er war das Produkt eines
der innovativsten englischen Flugzeugkonstrukteure, W. E. W. Petter, der
auch den Canberra-Bomber und den leichten Folland-Gnat-Jäger gebaut
hatte. Dieser neue zweimotorige Ganzmetalljäger gestattete die
Unterbringung von vier 20mm (0,8 Zoll) Kanonen im Bug.
Die
niedrig montierten Tragflächen gaben dem Piloten auch ausgezeichnete
Rundumsicht. Das stromlinienförmige Kabinendach setzte die Norm für
viele Jäger im Krieg. Seinerzeit war er der erste zweimotorige Jäger mit
einer derartig schweren Bewaffnung, der für die RAF beantragt wurde. Als
der Prototyp erstmals am 11. Oktober 1938 flog, war er so ausgezeichnet,
daß das Luftfahrtministerium sofort noch vor Kriegsausbruch einen
Produktionsauftrag für 400 Maschinen vergab. Dieser Auftrag wurde aber
nur vorbehaltlich erfolgreicher Probeflüge vergeben, und das hatte
ernsthafte Folgen für die Zukunft. Ein Problem lag an den Limitationen
der Peregrine-Motoren, deren Leistung bei Höhe schlecht war. Weiter unten
zeigte das Flugzeug aber ausgezeichnete Wendigkeit und ließ den Spitfire
hinter sich. Es hat wohl an seiner schweren Bewaffnung und Leistung
gelegen, daß das Luftfahrtministerium den Whirlwind verheimlicht hat.
Seine
Existenz wurde erst 1942 öffentlich bestätigt!
Trotz
des viel versprechenden Starts traten nicht nur Probleme mit den Motoren
sondern auch andere auf. Die für das Flugzeug erforderliche Testperiode
verzögerte die Entwicklung in einer kritischen Zeit. Als das erste
Serienflugzeug im Mai 1940 erstmals flog, hatten sich die Prioritäten der
RAF geändert, die nun Kampfjäger für Einsatz in größeren Höhen
verlangte, um den Angriffen der Luftwaffe entgegenzutreten. Nach der
Lieferung der ersten Serienmaschinen an das Nr.25 Geschwader bei Northolt
im Juni 1940 wurde beschlossen, sie dem Nr.263 Geschw. bei Drem zu
zuteilen, aus dem jetzt das erste Einsatzgeschwader wurde, aber das
passierte erst im Dezember 1940. Wegen der vielen Verpflichtungen zur
Produktion der Merlin-Motoren durfte Rolls Royce keine Mittel für die
Weiterentwicklung des Peregrine-Motors aufwenden. Das Whirlwind-Flugwerk
konnte auch nicht ohne weitgehende Neuplanung auf den stärkeren Merlin
umgerüstet werden, und das wurde ebenfalls nicht zugelassen. Deshalb
wurde diese Version zu dem
relegiert.
was sie am besten konnte, d h., Abfang und Angriff im Tiefflug. In der
Zwischenzeit wurde die Produktion drastisch auf 114 Flugzeuge gekürzt,
und der Whirlwind wurde nur an zwei Geschwader geliefert. Im Mai 1943
wurde das Nr.263 Geschw. im Süden stationiert und startete
Geleitpatrouillen über den Ärmelkanal und setzte die Kanonen in
Tiefflugangriffen zu Land ein. Die Jäger hatten auch Erfolge im Kampf mit
den Messerschmitt Bf109. Whirlwinds wurden im September 1941 an das Nr.137
Geschwader geliefert, und beide Geschwader nahmen an den massiven
Angriffen, den sogenannten 'Rhubarbs' auf Ziele in Frankreich und den
Niederlanden teil. Whirlwinds wurden auch erfolgreich zum Tragen von
Bomben umgerüstet und griffen feindliche Schiffe erstmals am 9. September
1942 an. Diese Version übertraf sich als Störflugzeug bei Tag und Nacht,
wurde aber 1943 von der Front zurückgezogen, als der Hawker Typhoon
seinen Dienst antrat.
Der
Whirlwind mit zwei 885PS linearen Peregrine-Kolbenmotoren I von Rolls
Royce hatte eine Höchstgeschwindigkeit von 507km/h (315mph) bei 1.523m
(5.000 Fuß).
Im
Bug waren vier 20mm (0,8 Zoll) Hispano-Kanonen vorhanden und bis zu zwei
227kg (500 Pfund) Bomben unter den Tragflächen.
Spannweite:
13,7m (45 Fuß). Länge: 9,83m (32 Fuß 3 Zoll). Höhe: 3,2m (10 Fuß 6
Zoll). |