Iljuschin IL 2

Das Kampfflugzeug Iljuschin Il-2 entstand aufgrund des steigenden Bedarfs an den mit Bodenstreitkräften zusammenarbeitenden Flugzeugen. Die Entwicklung dieses Typs fing Ende der 30-er Jahre auf  Initiative des Konstrukteurs Sergej Iljuschin an. Dieser bot der Luftwaffe eine einmotorige, zweisitzige Maschine mit starker Panzerung und mächtiger Bewaffnung an. Der Prototyp CKB-50 stieg zum ersten Mal am 2. Oktober 1939 auf. Sein ganzes Vorderteil, und zwar bis zur Kabine für den Schützen, bildete die aerodynamische geformte Panzerung, die Flügel waren in Ganzmetallbauweise konstruiert, der hintere Rumpfteil aus Holz. Der Prototyp wurde vom Motor Mikulin AM-35 angetrieben. Das Flugzeug wurde von der Luftwaffe, trotz der relativ guten Flugeigenschaften, insbesondere wegen niedriger Geschwindigkeit und kleiner Reichweite, sowie unzureichender Bewaffnung von vier Maschinengewehren stark kritisiert. Es wurde eine einsitzige, stärker gepanzerte Maschine mit Bewaffnung von zwei Kanonen und zwei Maschinengewehren und mit einem größeren Treibstoffvorrat gefordert. All diesen Anforderungen wurde die Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen, geopfert, wobei die Verteidigung die begleitenden Jagdflugzeuge sicherzustellen hatten. Der abgeänderte, vom stärkeren Motor AM2-38 angetriebene Prototyp stieg am 12. Oktober 1940 auf. Er wurde noch vor Beendigung der Prüfungen unter der Bezeichnung Il-2 bereits in Ganzmetallbauweise in die Serienproduktion aufgenommen uns ab Mai 1941 an die Einheiten der Kampfluftwaffe geliefert.  

Abgeschossen in Norwegen
Bilder: via Villing

Binnen eines Monats, der bis zum Überfall der UdSSR übrigblieb, war es nicht möglich, eine konsequente Umschulung von Piloten auf einen neuen Flugzeugtyp durchzuführen, was gemeinsam mit Absenz des Jagdschutzes schwere Verluste in den Gefechten mit Jagdfliegern der deutschen Luftwaffe zur Folge hatte. Demzufolge kam die Notwendigkeit auf, den Hinterschützen wiedereinzuführen, und darüber hinaus begann man den Rumpf und später auch die Flügel, mit Rücksicht auf den zunehmenden Mangel an Aluminium aus Holz herzustellen. Ergebnis davon waren die Gewichtszunahme und die Leistungsverschlechterung. Jedoch die Notwendigkeit sich selbst zu verteidigen war so hoch, dass noch vor der Produktionsaufnahme des konstruktionsmässig abgeänderten zweisitzigen Typs Il-2m3 zahlreiche einsitzige Maschinen improvisiert direkt unter Feldbedingungen zu zweisitzigen umgebaut wurden. Wenn auch die späteren zweisitzigen „Sturmowiks“ mit ihren Leistungen hinter den einsitzigen Vorgängern zurückblieben, wurden diese erst nach einer gründlichen Überholung der Einsatztaktik im Laufe weiterer Kämpfe berühmt. Zu ihrer Berühmtheit trug sicherlich auch die Zahl von produzierten Maschinen aller Versionen – insgesamt 36163 Stück – bei.

Technische Beschreibung:

Das Kampfflugzeug Iljuschin war ursprünglich ein einsitziger, einmotoriger Tiefdecker. Das Vorderrumpfteil bis zur Pilotenkabine wurde aus Panzerblechen gepresst, der Rest des Flugzeugs war anfangs aus Duraluminium. Der Rumpf und die Flügel wurden später aus Holz gefertigt. Die Steuerflächen wurden mit Leinwand bezogen. Es verfügte über ein einziehbares mit Rädern oder Skiern ausgerüstetes Fahrwerk klassischer Konzeption mit einem festen Sporn.

Antriebseinheit:
Flüssigkeitsgekühlter Reihen-Zwölfzylinder Mikulin AM-38 mit einer Leistung von 1600 PS bis 1665 PS, der den verstellbaren 3-Blattpropeller VIS-225 antrieb.

Abmessungen:
Spannweite 14,60m; Länge 11,60M; Höhe 3,40m; Tragfläche 38,50m2 Gewicht: Leergewicht 3900 – 4260 kg, Fluggewicht 5310 – 5790 kg

Leistungen:
Höchstgeschwindigkeit in 2504m Höhe: 415 – 450 km/h
Höchstgeschwindigkeit tieffliegend: 380 – 430 km/h

Gipfelhöhe :
6200 – 7800m Reichweite: 640 – 740 km
Bewaffnung: 2 Kanonen SVAK Kaliber 20mm mit 500 Geschossen oder

2 Kanonen VJa-23 Kaliber 23mm mit je 300 Geschossen und
2 Maschinengewehren SKAS Kaliber 7,62mm in den Flügeln

4 Bomben à 100 kg im Bombenabwurfschacht im Flügelmittelstück 2 außen angebrachte Träger für eine Bombe von 100 oder 250 kg

8 unter den Flügeln angebrachte Träger für nicht gesteuerte Raketen RS-82 oder RS-132